FEUERHAND

Feuerhand ist der Name des Herstellers von Petroleumlampen, welche ursprünglich im sächsischen Beierfeld produziert wurden und deren Geschichte bis in die Gegenwart reicht.

Bis Ende 2012 wurden die Laternen in der 2003 gegründeten Feuerhand GmbH in Hohenlockstedt hergestellt.

Die Tagesproduktion 2011 lag bei ca. 9000 Stück. Insgesamt wurden bis heute ca. 250 Millionen Lampen hergestellt.

Im Oktober 2012 wurde wg. des Zusammentreffens von hohen Lohnkosten und geringen Absatzrückgängen das Insolvenzverfahren eröffnet.

Ziel war es, neben der Vereinbarung niedrigerer Gehälter, neue Investoren zu finden, um den Betrieb aufrechtzuerhalten.

Am 4. Januar 2013 gab der Insolvenzverwalter das Scheitern des Insolvenzverfahrens bekannt.

Im Oktober 2014 kaufte die Firma Petromax GmbH den Markennamen "Feuerhand".

 

 

1928
Einführung der FH 271a und der FH 271b
Einführung der Wortmarke 'Superflam' für den französischen Markt.
Das Wort Superflam wird entweder in den Tank geprägt oder auf einem
sogenannten Namensschildhalter verwendet.
Einführung der FH 201 mit Namensprägung auf dem Tank als Diebstahlschutz
Einführung der Marke No. 999 für den Exporteur Melchers & Co., Bremen.
Diese Variante der FH 257 wird nur in China angeboten
Erste Erwähnung der FH 272. Mit ihr sollten Feiertage/Urlaubstage besser
überbrückt werden. Je nach Dochteinstellung reicht eine Tankfüllung 50-70 Stunden.

1932
Blakermarkung *Feuerhand * Made in Germany*
wird eingeführt und bis 1938 verwendet (DRGM - Bildmarke)
Nach erneuter Auswertung von alten Feuerhand Katalogen wurde festgestellt,
dass die Blakermarkung 'Feuerhand Made in Germany' schon seit 1927 verwendet
wurde. Man lies sich diese Art der Markung erst 1932 schützen!!!
Eine Datierung der Kaltluftlaternen ist somit nur über die Art der Tankmarkung und
im Abgleich mit den entsprechenden Katalogen möglich!!!!
Fakt ist, dass auf den Kaltluftlaternen bis Mitte der 20er Jahre keine Blakermarkung
vorliegt.


Einführung der Halteösen für den Tragebügel auf den Luftrohren (DRP 586343)
Bei den großen Modellen wie FH 260/280 wird weiterhin der Haltebügel in die Luftrohre
gesteckt.

Anmeldung eines Gebrauchsmuster in Indien. Hierbei handelt es sich um eine ornamentale
Rippe die um den Tank herum verläuft. Diese Rippe wird dann (auch) in den USA
für die Laternen verwendet. In den USA wird sie vermutlich erst ab 1936 eingeführt.

Einführung des sogenannte Doppelsiebes bei der FH 201 (Siebförmige Glashalteplatte
+ Sieb mit integrierter Brennerhaube)

Einführung der FH 275 in Indien, China und den USA
17.09.32 Anmeldung eines Sturmlaternen Glas Design Nr. 55998
(Oberer und unterer Rand gleich weit, z.B. FH 252, FH 375)


1933
Einführung des Sturmlaternenkopfes mit runden Lufteinlasslöchern (DRGM - Bildmarke)
anstelle von länglichen.
Erwähnung der FH 275 in einem Schreiben an einen Kunden der Firma Nier. Die
Nr. 275 wurde bereits 1932 in Indien, China und den USA ausgeliefert.
Einführung der Wortmarke 'Feuerhand Superbaby'
Einführung der FH 276 und der FH 277

1934
Einführung der Fahrradlaterne Nr. 175F (bis 1936 im Verkauf nur als 75F
bezeichnet. Die Schwinge wird von der Firma Riemann, Chemnitz gefertigt.
Einen Halter den die Firma Nier zuvor als Gebrauchsmuster eingereicht hatte,
erwies sich nicht als zweckmäßig
14.07.34 Anmeldung eines Sturmlaternenglases Design Nr. 58162 (oberer und
unterer Rand gleich weit; z.B. Nr. 275, Nr. 75)

1935
Patentierung des modernen Brenners (DRP 643697)
Einführung der FH 375
In dem Werbeblatt O.P. 121.IX.35 werden zum ersten Mal blaue Gläser
für Luftschutzzwecke erwähnt

1937
Einführung des geteilten Brenners (Brennerhaube in Glashalteplatte integriert, DRP 581065).
Dieser moderne Brenner wird sukzessive eingeführt bis alle alten Vorräte aufgebraucht
sind. Als letztes kommt 1941 die Nr. 75 an die Reihe
(Archivschreiben, Prospekte, Patente)

Einführung der Ölabsperrung mit der Zahnstange am Ende des Dochtes (DRP 688213)

Moderner Tankboden keine Rillung mehr sondern nur noch zwei Sicken (DRP 706405)

Einführung der FH 225

1938
Blakermarkung *Feuerhand*Feuerhand (DRGM - Bildmarke)
Einführung der FH 235 und des Unabhängigen Schlußlichtes U.S. 235

1939
Umstellung des Tanklogos:
Feuerhandbanner auf der einen Seite, Nr. und Made in Germany auf der anderen Seite
Ab 1939 bei den Modellen Nr. 75, Nr. 175, Nr. 225, Nr. 275 (Archivschreiben)

Einstellung der Verzinnung von Laternen, da Zinn zu einem kriegswichtigen Produkt
geworden war. Die Firma Nier bot ihre Laternen daraufhin in folgenden Farben an:
Wehrmachtsgrün, Wehrmachtsgrau (Feldgrau), Alubronziert und Schwarz glänzend (nur 75,175).
An die Wehrmacht wurden jedoch nur wenige Laternen verkauft. Gute Abnehmer waren
jedoch der RAD, HJ, BDM und andere Massenorganisationen.
(Interner Bericht von Bruno Nier -1940, verschiedene Archivschreiben, Verkaufszahlen
der Firma Nier von 1932 - 1944)

1940
Außen liegender Glasheber wird eingeführt (DRP 741530)
Dieser wird bei der FH 176 E und bei der Nr. 75 verwendet

Einführung der Sturmkappe bei der Nr. 75 (DRP 921081)

1950
Im Juni findet die erste Auslieferung der FH 275 Atom statt
Ende 1950 oder Anfang 1951 Produktion der FH 276 Atom Special
Blakermarkung: Original-Nier-Patent-Feuerhand

1952
Einführung der modernen Laternentypen Nr. 275/276 und der Nr. 175
Tankmarkung: *275* Made in Germany
Blakermarkung: Original-Nier-Patent-Feuerhand

1953
Tankmarkung nun mit W. Germany oder Western Germany
Blakermarkung weiter 'Original-Nier-Patent-Feuerhand'
Einführung der FH 176 und der Sturmkappe (DBP a.) die auf einem Patent
von 1939 beruht



1954
Einführung der modernen FH 252
Ebenfalls Einführung der OELAB Ausführung und der FH 175 F
(jedoch ohne die Schwinge der Vorkriegszeit)
Einstellung der durch-gefärbten roten, grünen und gelben Auer Gläser

1955
Blakermarkung: Original-Nier-Feuerhand

1960
Letzter Nachweis eines Auer Glases in einer FH 276 StK der Niederländischen
Armee mit KL 60 Messingplakette auf dem Tankboden



Übersicht über die nach dem Krieg gefertigten Sturmlaternen
Die unterschiedlichen Angaben was die Produktionsdauer angeht kommen
daher, dass man inHohenlockstedt bei Befragungen verschiedene
Angaben hierzu gemacht hat. Bis sich weitere Beweise für die tatsächliche
Produktionsdauer ergeben bleiben beide Angaben stehen


Kaltluftlaternen / Cold Blast lantern Stand 15.08.2010
Grundtyp / Base type

Nr. 175 1952 – 1975 (1985 ?)
175 StK 1953 – 1975 (1985 ?)
175 StK F 1954 – 1960 (?)
175 W 1953 – 1960 (?)
175 sturmfest 1959 – (?)
175 OELAB 1954 – 1960 (?)
175 StK OELAB 1954 - 1960 (?)

Nr. 176 1953 – 1970 (1985 ?)
176 StK 1953 – 1970 (1985 ?)
176 W 1953 – 1960 (?)
176 rR 1953 – 1960 (?)
176 sturmfest 1959 – 1965 (?)
176 StK OELAB 1954 - ?

Nr. 275 1952 – 1985 (1991 ?)
275 Atom 1950 – 1952
275 sturmfest 1959 – 1965 (?)
275 StK 1953 – 1985 (1991 ?)

Nr. 276 1952 - heute
Nr. 276 Atom Special 1951 – 1952
276 StK 1953 - 1989
276/70 StK 1955 - 1980
276/70 1959 – 1965 (?)
276/120 StK 1955 - 1980

Nr. 252 1954 – (?) Glasheber links innen,

Nr. 252 Glasheber rechts innen mit Rastblech, Made in India
ab 1954 ?

Warnfackel 1956 – 1960 (?)

Kerzenlaterne 1968 (?) - 1972 Ausführung mit zwei Plastikscheiben
Kerzenlaterne 1972 - 1975 (?) Ausführung mit einer Entlüftungsöffnung und
Winterbauglas
Kerzenlaterne 1975 (?) - 1980 Ausführung mit zwei Entlüftungen

Das 'K' mit Wellenlinie stammt aus Karlsruhe. In Karlsruhe gibt es das LTIK =
Lichttechnisches Institut Karlsruhe. Hier wurden unter anderem die Feuerhand
Sturmlaternen, aber auch die Warndreiecke auf ihre Verkehrstauglichkeit bzw.
auf das optische Verhalten geprüft. Die Nummer auf der Lampe ist die Nummer
des laufenden Versuchs.

(Quelle: dochtlampenforum.de/Dr. Bunk)